Als Direktor am MPI für Kernphysik leitet Klaus Blaum seit 2007 die Abteilung „Gespeicherte und gekühlte Ionen“ und ist Mitglied der Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Heidelberg. Von 2020 bis 2023 war er als einer von drei Vizepräsidenten der Max-Planck-Gesellschaft zuständig für deren Chemisch-Physikalisch-Technische Sektion.
Für seine bahnbrechenden wissenschaftlichen Arbeiten mit dem Schwerpunkt Präzisionsexperimente an gespeicherten und gekühlten Ionen erhielt er zahlreiche Preise, darunter 2020 den Lise-Meitner-Preis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft und 2021 den Otto-Hahn-Preis der Stadt Frankfurt am Main, der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Zweimal gewann er einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats, 2019 wurde er als auswärtiges Mitglied der Physikklasse in die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften aufgenommen und 2022 Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Die 1652 gegründete Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist mit ihren rund 1.600 Mitgliedern aus nahezu allen Wissenschaftsbereichen eine klassische Gelehrtengesellschaft. Sie wurde 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. In dieser Funktion hat sie zwei besondere Aufgaben: die Vertretung der deutschen Wissenschaft im Ausland sowie die Beratung von Politik und Öffentlichkeit.
Die Leopoldina tritt für die Freiheit und Wertschätzung der Wissenschaft ein. Sie trägt zu einer wissenschaftlich aufgeklärten Gesellschaft und einer verantwortungsvollen Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Wohle von Mensch und Natur bei. Im interdisziplinären Diskurs überschreitet sie thematische, fachliche, politische und kulturelle Grenzen. Die Leopoldina setzt sich für die Achtung der Menschenrechte ein.
Als Nationale Akademie der Wissenschaften setzt die Leopoldina im Austausch mit anderen Institutionen, auch auf internationaler Ebene, Themen in der wissenschaftlichen Kommunikation und Politikberatung. In ihrer Politik beratenden Funktion legt die Leopoldina fachkompetent, unabhängig, transparent und vorausschauend Empfehlungen zu gesellschaftlich relevanten Themen vor. Sie begleitet diesen Prozess mit einer kontinuierlichen Reflexion über Voraussetzungen, Normen und Folgen wissenschaftlichen Handelns.